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Schnelltest für die Ortsfrequenz-Charakteristik

In den Abschnitten 3.1.2 und 4.3 wurde der Schnelltest zur Charakterisierung der Ortsfrequenz- und Orientierungs-Empfindlichkeit vorgestellt. Trotz Überlagerung der Antworten auf die schnell nacheinander eingeschalteten Reize, konnten reizspezifische Unterschiede ermittelt werden. Ein Vergleich mit der langsamen Methode zeigte, dass zum Bestimmen der Vorzugs-Orientierung und für eine grobe Abschätzung der Vorzugs-Ortsfrequenz (niedrig, mittel, hoch) der Schnelltest hinreichend ähnliche Ergebnisse liefert. Es gab jedoch in einigen Fällen deutliche Abweichungen zwischen den Ergebnissen beider Verfahren. Eine mögliche Ursache sind instationäre Bedingungen während eines Experiments. Es kann vorkommen, dass sich die Elektrodenspitze durch leichte Erschütterungen minimal bewegt, und dadurch das MUA-Signal von anderen Neuronen bestimmt wird. In Abbildung 4.21 wurde gezeigt, dass in einigen Fällen beim schnellen Verfahren höhere Vorzugs-Ortsfrequenzen ermittelt wurden. Möglicherweise wird der Sehkortex durch die schnelle Reizfolge in einen Zustand versetzt, der die Ortsfrequenz-Charakteristiken verändert (z.B. dadurch, dass durch die dauernde Aktivierung hemmende Neuronen aktiviert werden).

Unterabschnitte

Frank Michler 2003-04-15