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Abbildung 4.20a zeigt für einen Aufnahmetag die Antwortstärken in Abhängigkeit von Orientierung und Ortsfrequenz.
Die Antwortstärken wurden durch Mittelung über das in Abbildung 4.17d beschriebene Zeitfenster berechnet (20 ms langes Zeitfenster nach der mittleren Latenzzeit).
Die Kanäle E1 bis E4 lieferten keine auswertbaren Daten, Kanal E8 wurde nicht aufgenommen.
Bei fast allen Kanälen ist eine mehr oder weniger deutliche Orientierungspräferenz zu erkennen.
Bei Kanal E16 hat die Antwortstärke ein Nebenmaximum bei der senkrecht zur Vorzugsorientierung stehenden Orientierung.
Die einzelnen Kanäle zeigen eine unterschiedliche Ortsfrequenzpräferenz.
Kanal E12 reagiert z.B. auf hohe, Kanal E9 auf niedrige Ortsfrequenzen.
Auf einigen Kanälen sind voneinander getrennte Ortsfrequenz-Maxima zu beobachten (E7, E11 und E16).
Abbildung 4.20:
Ortsfrequenz- und Orientierungs-Charakteristik (Beispiel vom 27.03.2002).
(a) Die Antwortstärken wurden in einem 20 ms langen Zeitfenster ab der mittleren Latenzzeit berechnet.
(b) Von den PSTHs wurde das Gesamt-PSTH abgezogen. Die Antwortstärken wurden daraus in einem an die Ortsfrequenz-spezifische Latenzzeit angepassten Zeitfenster berechnet.
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Da bei einem Kanal für alle Ortsfrequenzen das gleiche Zeitfenster verwendet wird,
bei den hohen Ortsfrequenzen die Antwort jedoch einige Millisekunden später kommt,
wird für diese eine zu niedrige Antwortstärke ermittelt.
In Abbildung 4.19 ist z.B. für Kanal E10 eine deutliche Präferenz für die höchste gemessene Ortsfrequenz zu sehen.
Die errechnete Antwortkarte hat ihr Maximum jedoch bei einer etwas niedrigeren Ortsfrequenz (Abbildung 4.20a).
Daher wurden die Antwortkarten mit einem zweiten Verfahren berechnet:
Von den PSTHs wurde das Gesamt-PSTH abgezogen.
Für jede Ortsfrequenz wurde aus dem über die Orientierungen gemittelten PSTH die Ortsfrequenz-spezifische Latenzzeit bestimmt (halbe-Höhe-Kriterium).
Die Antwortstärken wurden nun mit einem an diese Ortsfrequenz-spezifischen Latenzzeiten angepassten 20 ms langen Zeitfenster berechnet (Abbildung 4.20b).
Dadurch werden die hohen Ortsfrequenzen angemessener berücksichtigt.
Für die Kanäle, bei denen man auch in Abbildung 4.19 eine starke Aktivierung bei hohen Ortsfrequenzen sieht, wird nun auch eine entsprechende Antwortstärke berechnet (z.B. Kanäle E7 und E10).
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Frank Michler
2003-04-15