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Der primäre Sehkortex (V1)

Im primären Sehkortex (V1) lassen sich sechs Schichten unterscheiden. Schicht IV lässt sich in weitere Unterschichten einteilen. In Schicht IVc (und z.T. in Schicht VI) enden die Fasern des CGL. Die Axone der magnozellulären Schichten des CGL enden in IVc$ \alpha$, die der parvozellulären in IVc$ \beta$. Schicht I enthält vor allem dünne Axone, Dendriten und synaptische Verbindungen. In den Schichten II und III liegen die Somata der Pyramidenzellen. Von den Schichten II und III gehen intra- und interkortikale Projektionen aus. Schicht V ist durch große Pyramidenzellen charakterisiert, von denen Projektionen zum kontralateralen Kortex und Mittelhirn ausgehen. Die Neurone der Schicht VI projizieren zurück zum CGL (Abbildung 2.3; [Dud96]). Der primäre Sehkortex ist aus funktionellen Säulen (Hyperkolumnen) aufgebaut, die senkrecht zu den einzelnen Kortexschichten verlaufen [Hub74]. Die rezeptiven Felder der Neuronen innerhalb einer Säule sind etwa an der gleichen Stelle im Sehraum. Die Neuronen benachbarter Säulen haben benachbarte rezeptive Felder (Retinotopie). Die Aktivität der Neuronen einer Säule wird jeweils vom linken oder vom rechten Auge dominiert, wobei sich diese Okularität örtlich abwechselt [LeV75]. Diese Säulen werden als Augendominanzsäulen bezeichnet.

Unterabschnitte
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Frank Michler 2003-04-15