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Bei unseren Messungen waren die Vorzugs-Orientierungen der Neuronengruppen ungleichmäßig verteilt (Abschnitt 4.2.3).
Es gab Maxima in den Bereichen [135°,180°] und [45°,90°],
während nur wenige Neuoronengruppen ihre Vorzugs-Orientierung in den Bereichen [0°,45°] und [90°,135°] hatten.
Auch bei Untersuchungen des Sehkortex von Frettchen wurde eine Ungleichverteilung in der Repräsentation der Orientierungen festgestellt: Chapman und Mitarbeiter [Cha98] sowie Coppola und Mitarbeiter [Cop98b] fanden, dass die horizontale und vertikale Orientierung stärker repräsentiert sind als schräge Orientierungen.
Dies könnte eine Anpassung an die Ungleichverteilung der Orientierungen in der Umwelt darstellen,
da auch hier vertikale (z.B. Bäume, Häuser) und horizontale Orientierung (Horizont) überwiegen [Cop98a].
Auch bei unseren Messungen waren die Maxima der Orientierungspräferenz um 90° verschoben. Sie waren allerdings nicht genau bei 90° und 180°, sondern leicht zu den schrägen Orientierungen verschoben.
Dies könnte durch eine leicht schräge Kopfhaltung des Affen verursacht worden sein. Der Kopf des Versuchstieres ist bei den Messungen immer in der gleichen Weise fixiert.
Dabei kann eine Abweichung von ca. 10° zur Horizontalen auftreten, die jedoch an allen Versuchstagen konstant ist.
Da für die Orientierungen mit nur vier Werten im Abstand von je 45° das Abtasttheorem wahrscheinlich nicht eingehalten wurde (unterabgetastet), können bei der Ermittlung der Vorzugs-Orientierung aus den interpolierten Antwortkarten zusätzliche Verzerrungen auftreten.
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Frank Michler
2003-04-15